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1219 | 370 | Angst und Resilienz – Sturmflutkatastrophen auf den Halligen | Dr. Anna Jank-Humann

Während Sturmfluten entlang der gesamten Nordseeküste schwere Schäden anrichten und teilweise auch Menschenleben fordern, ist der Umgang mit der Natur und dem Meer auf den nordfriesischen Halligen, der Küste vorgelagerte Inseln, ein gänzlich anderer. Welches Ausmaß der Einfluss des besonderen Lebensraums, die damit verbundenen Strategien der Lebensführung und des Umganges mit den Sturmfluten aber tatsächlich annehmen, wird erst durch eine umfassende Analyse ersichtlich und bündelt sich letzten Endes im Erleben von Angst. Doch diese scheint auf den Halligen zunächst gänzlich zu fehlen. Kann dies auf die landschaftliche Einbettung in die Nordsee, die naturräumliche Entgrenzung und den wechselseitigen Übergang zwischen Mensch und Element zurückgeführt werden? _x000D_
Die psychoanalytisch-ethnologische Untersuchung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Sturmflutkatastrophen und den Spuren, die derartige Naturereignisse in der ansässigen Bevölkerung hinterlassen, denn diese unterscheiden sich wesentlich von den Spuren, die bei einem Katastrophengeschehen erwartet werden können. Themengebiete wie die Rezeption von Grenzen und Entgrenzung, Katastrophenkulturen, die Frage nach Vulnerabilität, Resilienz und besonders Angst sowie, nicht zuletzt, psychoanalytische und individualpsychologische Herangehensweisen auf der Suche nach dem Unbewussten führen zu spannenden und überraschenden Ergebnissen. _x000D_

Dr. Anna Jank-Humann
SFU


 
ID Abstract: 370